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Hier möchte ich Ihnen einige herausragende Juristen vorstellen. Die Seite wird in unregelmäßigen Abständen verändert, sodass es sich lohnt, immer mal wieder vorbeizuschauen.  

Als erstes möchte ich Ihnen gerne Hans Joachim Litten vorstellen. Geboren wurde er am 19. Juni 1903 in Halle. Sein Vater war Juraprofessor und Dekan der juristischen Fakultät der Uni Königsberg, seine Mutter stammte aus einer Pastoren- und Professorenfamilie. Auf Wunsch seines Vaters studierte er ebenfalls Jura und wird 1929 als Anwalt in Berlin zugelassen. Dabei arbeitete er schwerpunktmäßig als Strafverteidiger. Dabei wurde er häufig im Auftrag der „Roten Hilfe“, einer der KPD nahe stehenden deutschen Hilfsorganisation, tätig.  

Im Strafverfahren des sog. „Edenpalast-Prozesses“ gegen Angehörige des SA-Sturms trat Hans Litten als Nebenkläger auf und beantragte die Vernehmung Hitlers bzgl. der Frage, ob Gewaltanwendung im politischen Kampf der NSDAP statthaft wäre.  

Am 8. Mai 1931 wurde Hitler, der immer wieder betont hatte, dass „unsere SA das strengste Gebot (hat), sich von Angriffen gegen Andersdenkende fern zu halten“, vor dem Kriminalgericht Berlin-Moabit vernommen und von Hans Litten in einer zweistündigen Befragung derart in die Enge getrieben, dass dieser schließlich einen lautstarken Wutanfall bekam und sich vor Gericht von seinem späteren Propagandaminister Goebbels distanzieren und seine Verfassungstreue beschwören musste.  

In der Folgezeit trat Litten in mehreren Prozessen gegen die Berliner SA an, in denen es ebenfalls um die Frage von Gewalteinsätzen ging.  

Trotz mehrerer Versuche seitens Littens Mutter, ihn nach der Machtergreifung Hitlers 1933 dazu zu bewegen, ins Ausland zu gehen, verblieb er mit der Begründung in Deutschland, „die Millionen Arbeiter können nicht heraus, also muss ich auch hier bleiben“. Kurze Zeit später, in der Nacht des Reichstagsbrandes, wurde Hans Litten verhaftet und ohne Strafverfahren in mehreren KZs inhaftiert. Am 5. Februar 1938 nahm er sich im KZ Dachau schließlich das Leben.

 
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